Eidgenössisches Jodlerfest Zug – 16.06.-18.06.2023
19. Juni 202390 Jahre Max Alpiger
14. Januar 2024Balsam für die Seele: Jodlerklubs und Trio musizierten in voller Kirche
Auf Einladung des Jodlerklubs Bergfinkli, Grabs, fand am Sonntagnachmittag in der bis auf den letzten Platz gefüllten reformierten Kirche Grabs ein Konzert statt. Mit dabei auch der Jodelklub Alvier, Sevelen und das Trio Gulmengruss aus Wildhaus.
Die volkstümlichen Klänge und der feine Jodelgesang waren, wie ein begeisterter Zuhörer meinte, «Balsam für die Seele in unserer hektischen Zeit». Für eine kurze Zeit einfach den tiefgründigen Jodelliedern zuhören, sich von den Stimmen mittragen lassen und den Alltag vergessen, diesen Genuss gönnte sich das begeisterte Publikum.
Erinnerung an eidgenössische Jodlerfest in Zug
Von beiden Chören wurden stürmisch Zugaben verlangt, die «Bergfinkli» entschieden sich für «I denk chli no» von Ueli Moor. Die Herausforderung von ganz leisen bis hin zu kraftvollen Tönen meisterte der Chor hervorragend. Dass er mit dieser Darbietung am Eidgenössischen Jodlerfest in Zug ein «Sehr gut» erreichte, lag nahe. Die Seveler sangen «das cha nu Liebi si» von Ueli Zahnd.
Für beide Chöre galt das Motto: «Der Applaus ist das Brot des Künstlers», wobei der frenetische Beifall kaum enden wollte.
Die Freude an der gemeinsamen Musik und die Begeisterung für traditionelle Klänge, gespielt auf der Handorgel, dem Schwyzerörgeli und wechselweise dem Hackbrett und dem Kontrabass, übertrug sich aufs Publikum. Ruhig in den Kirchenbänken sitzen zu bleiben fiel einigen sichtlich schwer.
Abgerundet wurde der Nachmittag bei gemütlichem Beisammensein vor und im Kirchgemeindehaus.
Dirigent Timo Allemann, der beide Chöre leitet und beim Jodelklub Alvier jeweils auch als Sänger auf der Bühne steht, hatte die Jodlerinnen und Jodler gut auf den Auftritt vorbereitet. Mit Klassikern von Adolf Stähli wie «Es Lied wo z’Härz erfreut» oder «d’Lüt im Dorf» von Kurt Mumenthaler, sozusagen eine Ode ans dörfliche Leben, wo noch jeder jeden kennt, kamen Heimatgefühle auf.
Auch das Älplerleben, Jahreszeiten oder die unvergleichliche Natur wurden dem Publikum gesanglich nähergebracht. Themen wie Freundschaft, Liebe und rücksichtsvolles Zusammenleben inspirieren die Komponisten ebenfalls. Zudem durften sich die Anwesenden auch über gekonnt dargebotene Naturjodel, wie sie in der Region gerne gesungen werden, freuen.
Auf grosse Begeisterung stiess auch «I luege ue i d Berge» aus der Toggenburger Jodlermesse von Peter Roth. Bereits 2019 sangen die «Bergfinkli» dieses Lied am Nordostschweizerischen Jodelfest und holten es, «weil es so gut in die Kirche passt», wieder hervor. Der Komponist der Toggenburger Jodlermesse ist auch bekannt als «Vater» des Klanghauses am Schwendisee, welches aktuell im Bau ist und im Frühling 2025 eröffnet wird.
Jugendlicher Charme und Volksmusik vom Feinsten
Die Geschwister Nadja, Luzia und Marcel Vetsch aus Wildhaus gründeten, nachdem sie in der Familie regelmässig zusammen musizierten, vor sechs Jahren das Trio Gulmengruss. Der Name wurde gewählt, weil der Gulmen vom Bauernhof auf der Wildhauser Fastenegg gut zu sehen ist. «Es ist sozusagen unser Hausberg», so die musikalische Leiterin Nadja Vetsch.