
Jodlerreise der Bergfinkli an den Bielersee 14./15.09.2024
23. September 2024
Einmal mehr ein riesiges Publikum
Die Unterhaltung des Jodlerklubs Bergfinkli brachte Lieder, welche das Herz und die Seele erfreuten.




Die Fangemeinde des Jodelgesangs muss in Grabs gross sein, riesengross sogar. Schon um 18.30 Uhr bei der Eröffnung der Kasse staute sich am vergangenen Samstag eine Menschenschlange bis weit nach draussen, der Anlass begann aber erst um 20 Uhr. Vielleicht wussten die Leute ja aus Erfahrung, was sie erwartete: Eine hochstehende Unterhaltung des einheimischen Jodlerklubs Bergfinkli. Und so füllte sich die Mehrzweckhalle Unterdorf im Nu fast bis zum letzten Platz. Bereits waren die volkstümlichen Klänge des Trios Dezibel zu vernehmen. Die drei Musikanten spielten auch in der Pause und am Schluss der Unterhaltung. Um 20 Uhr war es so weit, die Bergfinkli-Männer eröffneten offiziell das Programm mit dem Naturjodel «De Scherrer», und ernteten prompt schon berechtigten, warmen Applaus.
Vereinspräsident Thomas Vetsch begrüsste dann die Besucherinnen und Besucher sowie die Passivmitglieder und Gönner, welche es ermöglichten, einen derartigen Anlass durchzuführen. «Das schätzen wir sehr, denn es ist nicht selbstverständlich», bedankte sich der Präsident. Und Ehrendirigent Timo Allemann habe auch diesmal wieder viele Proben mit dem Jodlerklub Bergfinkli für das heutige Konzert durchgeführt.
Ansagen mit Charme und Witz
Erika Vetsch und Aline Zogg besorgten die Ansagen zwischen den Auftritten der Formationen und erzählten auch humorvolle Begebenheiten. Mit dem «Jodelvölchli» (von Arthur Hofer) hörte das Publikum das zweite Lied des organisierenden Jodelklubs Bergfinkli. Danach wurde die Aufmerksamkeit dem Jodlerklub FlüeliRanft aus der Innerschweiz gewidmet. Die Mitglieder-Sängerinnen und Sänger - stellten sich mit dem mächtig intonierten «Tummligrat-Juiz» (Fredi Wallimann) und dem Jodellied «Alpmorge» (Robert Wellmann) sympathisch vor. Das Appenzeller Jodelchörli Speicher setzte den Liederreigen mit «Läbensfreud» (Edi Gasser) und einem traditionellen Zäuerli fort. Auch diese rotdunkel gewandete Formation erntete berechtigten, herzlichen Applaus. Im Programm wechselten sich die genannten Formationen mit ihren Auftritten ab. Erwähnt werden darf dabei der stimmige Naturjodel «De Churer» mit den Bergfinkli und ebenso das Lied «Frühlingszyt» (Hans Müller-Luchsinger / Hans Stalder). Wie zu vernehmen war, hatte vor rund 40 Jahren der damals einheimisch bekannte Komponist Hans Müller-Luchsinger dem Bergfinkli-Klub den Naturjodel beigebracht.
Weiter im Programm ging es mit «Ätti, sing mit mir!» (Bruno Mathis), welche das Jodelchörli Speicher mit Schellenschütten bereicherte und einem sehr schönen Zäuerli mit eindrücklich anschwellender Melodie.
Chlepfmoscht, Lose und ein «Schluss-Spurt»
Während der Pause wurden Tombolalose verkauft, für einen Franken das Stück wie einst. Das konnte sich mitunter lohnen, denn es stand eine überaus reichhaltige Auswahl an Treffern mit Wurst, Rüebli, Zopf, Chlepfmoscht, Blumen und vielem mehr bereit. Serviert wurden auch Menüs aus der Küche. Und wenn nicht jetzt, dann war es später ein Treffpunkt: die Jodler-Bar.
Der «Schluss-Spurt» nach der Pause war natürlich ebenso hörens- und sehenswert und erfreute das Herz. Zum Beispiel die Zugabe des Jodelchörlis Speicher mit dem Lied «Roboterstall». Diesen sehr melodischen Beitrag hat Albert Ulman komponiert. Er ist der Vizedirigent des Jodlerklubs Bergfinkli. Gegen Ende des Programms gab es einen Geschenkkorb des Jodlerklubs Flüeli-Ranft an den organisierenden Verein, und auch Ehrendirigent Timo Allemann wurde auf die Bühne gerufen. Er erhielt ein Dankes-Präsent aus den Reihen seines Jodlerklubs Bergfinkli.
Die «Fangemeinde» des Jodelgesangs hatte zweifellos recht: Der Unterhaltungsabend lohnte sich in seiner Gesamtheit für Herz, Seele und Gemüt.
